Am 24. April war es soweit. Mit aufgeregtem Herz habe ich unseren kleinen Franz zur Tierärztlichen Hochschule Hannover gebracht. Denn der kleine Mann konnte bei uns zuhause nicht wie die anderen kastriert werden.
Wenn bei einem kleinen Hengst kein oder nur ein Hoden gesichtet und ertastet werden kann, spricht man (wie bei anderen Tieren auch) von Kryptorchismus. Je nachdem wo sich dieser versteckt, kann eine OP schon mal etwas komplizierter werden – wie im Fall von Franz. Er hatte sich in der Leiste versteckt.
Als der Anruf kam, dass er gerade aufwacht und wieder sein Köpfchen hebt, war die Erleichterung und Freude sehr groß. Wir freuen uns wirklich extrem über all die Anteilnahme und den Zuspruch, der deutschlandweit aus allen Ecken eingetrudelt kam! Vielen Dank dafür, ihr Lieben.
Da diese ganze Situation für ein Tier sehr anstrengend ist (von Wegnahme aus der Herde über Transport und langes Fasten vor der OP, Genesung ohne starke Schmerzmittel und Rücktransport), hoffen wir, er erholt sich schnell wieder und bleibt weiterhin der kleine entspannte Alpaka Junge, den wir so lieb gewonnen haben.
Heute werden die anderen Jungs bei uns auf dem Hof kastriert. Also werden aus kleinen Machos, wie man im Spanischen zu Hengsten sagt, dann heute brave Wallache. Roan ist von der ganzen Aufregung befreit, denn er ist seit seinem zweiten Lebensjahr bereits Wallach und darf die „Kranken“ dann heute betreuen. Pflanzenfresser und vor allem Fluchttiere sind sehr schnell wieder auf den Beinen und überstehen diesen Eingriff sehr gut.
Wieso wir das machen? Wir hatten nie vor, zu züchten. Auch wenn die Farben unserer Jungs wunderschön sind. Aber Franz würde schon wegen seiner Historie ausfallen, Fridolin durch sein blaues Auge (vererbbare Blindheit und Taubheit) und man sollte dringen wissen, wie sich ausgewachsene Hengste nach der Geschlechtsreife benehmen.
Sie tolerieren keine anderen Hengste und neigen dann zu ernsthaften Kämpfen, in denen sie sich wirklich Schaden zufügen können. Wallache sind im Allgemeinen wesentlich entspannter und bringen so die beliebte Ruhe, die ihr hier von einem Aufenthalt bei Alpakamar kennt.
Auf Instagram halten wir euch auf dem Laufenden, was wann bei uns passiert. Bis zu unserem nächsten Wiedersehen! Eure (dann nicht mehr ganz so) wilde Gang
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